Thursday, January 31, 2013

Octupussys Nest

14.01.-30.01.2013

Nach einem vormittäglichen offroad Ausritt mit den deutschen Landsmännern aus München, hat es uns dann auch auf das Dach unseres guesthouses getrieben. Das Kitefest ist in vollem Gange, doch die Straßen waren fast wie leer gefegt, denn die gesamte Stadt hält sich auf den rooftops auf. Mit einer guten Auswahl an Früchten machen wir es uns in der Sonne gemütlich, starten die ersten Drachen und sehen zugleich auch ziemlich alt aus, da unsere Schnüre qualitativ nicht für dem Luftkampf geschaffen sind. Wir genießen dieses Festival trotz aller Niederschläge unheimlich, alle Kids der Stadt rennen über die Dächer, lassen die Leinen mehrere hundert Meter laufen und fangen abstürzende kites ab. Ein tolles Festival, dass hier alle in seinen Bann zieht. Ich schaue über Pushkar in Richtung des spitzen Tempelberges, sehe Hunderte Drachen am Himmel und die Sonne berührt auch schon fast die Erhöhung.
Pushkar ist eine Oase in der Steppenwüste Rajasthans, ein Ort zum länger bleiben, entspannen aber auch mal wieder ganz western like mit Travellern, Aussteigern und Musicians abzuhängen. Man hat schnell eine kleine Familie von den Leuten, die nicht nur auf Spotcheck sind und über Travel-Pläne reden.
Ich treffe Kento an einem beliebten Sunseterpoint. Er ist schlank, nicht viel größer als, hat dunkelbraune lange dreads und die Seiten kurz. Sein Gesicht ist asiatisch, vielleicht Japan.. Er spielt eine klassische Flöte aus Tibet, er ist gut. Wir unterhalten uns über seine Zeit in Pushkar, ich bin ziemlich frisch hier und er bereits über einen Monat. Er kommt aus Wien, spicht natürlich deutsch und hat lange Zeit mit den Sängerknaben verbracht. Er ist ein musikalisches Multitalent und lustig.
Die Tage in Pushkar sind wie in einem belebten Dorf, man trifft Leute beim Frühstück und findet sich für eine Aktivität am Tag zusammen.
Wir sitzen am Abend mit vielen Musikern am See zusammen auch Kento ist da, viele Rajastanies kommen aus den Zeltlagern der Wüste um hier für die Besucher des heiligen Sees zu spielen, sowie mit den vielen travellern,die ebenso klassische indische Instrumente besitzen, zu jammen. Es ist ein herrlicher Abschluss eines Tages, man schliesst die Augen und lässt das Volumen der Instrumente und die letzten Sonnenstrahlen auf sich wirken. Der Flower-Baba ist wie an jedem Abend nicht weit weg, er verteilt Blumenketten und lässt Blüten regnen. Unwirklich.
An einem Nachmittag treffe ich Hannah aus den UK wieder, mit der wir am 24.12. in Goa abgefeiert haben. Sie traf sich hier vor wenigen Tagen mit Freunden, lustig.
Sie erzählen von Udaipur, dass auch auf 'meinem Weg' liegt, ich freue mich auf diese Stadt und nachdem ein kleines Aufbruchsgefühl in mit hoch kommt, Sattel ich die Yamaha nach knapp 2 Wochen Zauberkiste Pushkar.
Die Abschiedsrunde fällt länger aus, mit meinem guesthouse Besitzer bin ich Kumpel, helf auch mal aus und im Dorf kennt man mich eh wegen der strange aussehenden Yamaha.
Nach Udaipur sind es 270 km, an einem Tag will man das nicht machen, gegen Mittag komm ich los.
Es wird wieder ein wenig bergig in Rajasthan, grün und auch mit kleinen Seen und Flüssen verziert. Weniger Dörfer mehr Einsamkeit, es macht Spass.
Ich schalte um auf Reserve, der Motor stockt schon. Bitte nicht.
In mitten vom Nichts wird jetzt geschoben, bis zum nächsten Dorf. Ich frage nach der nächsten Tankstelle "Kitna Kilometre PetrolPump? Sida?"
Geradeaus 35 km zurück 20 bekomme ich als Antwort. Ich werde ich eine Seitenstraße gewunken und ausgeraubt.. Nicht.
Aus einem Schrank zaubert jemand einen Liter Sprit. Nehm ich, natürlich und weiter geht's.
Ich komme durch das Gebiet Kellwa's, Marmor überall, Hunderte von Handwerks Künstlern schaffen ein Meer aus Säulen, Schreins und Miniaturtempeln. Weißer Staub überall.
Es ist bereits dunkel geworden und ich halte an einem guesthouse an, dass mich dann nach langem hin und her abweist, da sie das Formular 13 nicht haben, dass für Foreigners benötigt wird. Ich fahr weiter, häng mich hinter einen Truck, denn im Windschatten ists wesentlich wärmer, die Nächte in Rajasthan können auf 0 grad runter gehen. Es sind nur noch 50km bis Udaipur, ich bin fertig nach den letzten 9 Stunden Fahrt.
Ich mache wiederum halt in einer kleinen stadt und werde zu einem religiös aussehenden Objekt geführt, auch hier Marmor und riesige Hindi Schriften überall. Sie fragen nicht mal nach dem Passport, ich bin etwas überrascht. Ich hab riesen Hunger, ein Samosa am Tag waren bisher nicht viel. Ich finde ein Thaliplace der noch offen hat, Thali-all u can eat für 40 Rupies, here we go.
Das guesthouse hat einen Haken, Check Out at 8.
Ich bin also schon wenig später wieder am packen, will auch endlich ankommen. Der morgen ist kalt, trotz Handschuhen und shanti Fahrt.
Ich bin früh in Udaipur, finde ein Homestay bei Johar. Um zu meinem Zimmer zu kommen durchquere ich sein Wohnzimmer. :) Willkommen in der romantischsten Stadt Indiens, im Venice Rajathans, in der Stadt Octupussys und wiedermal ein Ort zum länger bleiben.

Mountain Palace Udaipur

Pushkar crew

pretty gangsta huh



rooftopsessions

Hannah,Matty, Merinda,Gerit,Will

udaipur

good girls

mountain palace udaipur

okay.. ill do it

hidden shot

kitefestival pushkar
See u at the TT

hyena

haircut and headmassage

Sunday, January 20, 2013

Sunday, January 13, 2013

The Golden Triangle and Pushkar Lake

10.01.-13.01.2013
Mit der Jogginghose unter der Röhre und meiner Decke als Nierengurt fungierend, ging es ja nun bekanntlich von Delhi nach Agra. Knapp 200 km gerade aus, leider. Da Agra aber auch schon ein Umweg auf der Süd-West Tour ist, wollte ich auch keine weitere Zeit vergeuden, um die nächtlichen Temperaturen auf ein angenehmes Maß jenseits der 15 grad zu erreichen. Man hat ja in Indien die Wahl, eine für sich passende Klimazone aufzusuchen. Als ich gegen 18 Uhr Agras nächtliche Strassenfeuerauchwolke anschneide, habe ich gut 200km Highway-Wahnsinn hinter mir. Teilweise wird man richtig erzürnt, über so viel Unvernunft auf den Straßen. Trotzdem frag ich mich als liberaler Touri immer, ob ich jetzt der Arsch aus einem fremden Land bin, der sich typischer Weise über manche Eigenheiten Einheimischer aufregt, weils in meinem Land ja so viel geregelter zu geht. Was bewegt die Inder auf der Straße so durch zu drehen?Gibt's ja in jedem Land, aber hier ziemlich speziell. Das ständige gehupe, harte gedrängle sowie rücksichtsloses schneiden der Gegenfahrbahn, auch wenn auf der Hand liegt, dass es nicht voran gehen kann, zeugt für mich von einem tieferem psychologischen Zwang. Und natürlich von der nicht einschreitenden Polizei. Mann muss hier die Ländlichen Gegenden ganz klar von der Stadt und dem urbanisierenden Umfeld abgrenzen. Auf dem Dorf ist wirkliches alles im Kern 'shanti' und natürlich wesentlich ruhiger, gehupt wird einfach zur Wahrnehmung des Verkehrsteilnehmers. Die Stadt bringt den rush und vor allem den Sog und Drang des Erfolges und immer ein Stück besser zu sein als de andere. Wer hier nicht funktioniert muss schlicht und einfach ums überleben kämpfen, auch dies ist auf dem Land ganz anders, denn Hungern muss dort keiner. Keine Schulbildung und keine Abschluss an einem College kann man sich vielerorts nicht mehr leisten, wenn man die Zukunft positiv in der Stadt gestalten will. Es ist im Grunde der selbe Klassenkampf wie in allen westlichen Städten, nur wesentlich härter. Keine sozialen Aufgangnetze schützen hier die Familien und Kinder vor der Armut. Jeder ist sich selbst der nächste und das macht sich unbekannten Indern untereinader teilweise ziemlich Gefühls kalt. Ja, es ist teilweise schon ein Leben wie auf der Rennbahn.. und der letzte gewinnt nun mal keinen Blumenpott. Dutzende und aber Dutzende Autos passierten das auf die Strasse geworfene, nackte und vergewaltigte Mädchen mit ihrem Freund, bis jemand sich überwunden hat die Polizei zu rufen. Ich habe von Unfällen gelesen, bei dem Beteiligte gestorben sind, weil keiner half, aber eine Traube von Menschen drumherum stand.. Man kann die Aufrufe zu mehr Zivilcourage in Deutschland wahrscheinlich nicht mehr hören, in Indien stehen sie aber teilweise immer noch in den Startlöchern obwohl die Regierung auch schon längst reagiert hat und Schilder mit Notruftelefonnummern überall im Land aufgestellt. -Cut-

Ich liebe Indien ebenso für ihr gewisses Maß an Chaos, hier nicht immer an jede Konsequenz zu denken macht das Reisen und Leben schlussendlich wesentlich einfacher. Vor der Polizei abhauen? Kein Ding. Ist hier auch dringend empfohlen teilweise, aber das hat andere Gründe. Hier gehts nicht um die fehlenden Katzenaugen an deinem Fahrrad. Anstatt vor jedem Problem und jeder Entscheidung groß abzuwägen, wird bei einer passenden oder unpassenden Lösung erstmal losgelegt.

Agra ist busy und mehr als das Taj Mahal zu touchen nehme ich mir auch gar nicht vor. Ich checke in einem Guesthouse ein und krieche nach einem langem Tag auf der Straße ein unter 2 wärmende Decken. Ich bin früh wach und mache auf der suche nach einem kleinem Frühstück eine unschöne Entdeckung. Es erinnern nur noch die Ölflecken am Boden daran, dass ich vor dem Guesthouse am Abend die Yamaha abgestellt habe. Die ersten Guys, die in der Nähe sind, verstehen nur Bahnhof. Ich bleibe aber relativ entspannt, da ich mich nicht unnötig aufregen will und sie schon am Vorabend etwas von hier nicht parken erzählten.. Schlussendlich finde ich die Maschine auch auf der anderen Straßenseite.
Ich laufe zum Westgate des Taj Mahal Parks, trinke ein Chai und tunke ein paar Butterkekse dazu, als mir ein Mädchen und ihr Begleiter ins Auge fallen. Auf den ersten Blick wie aus dem schwarzen Block Berlin und auf den zweiten erkenne ich auch die Antifa-paches. Die beiden kommen aus einem westlichen Teil Österreichs, haben in Nepal als Volunteer gearbeitet und sind nun auf Reise in Indien. Eine tolle Begleitung für den öden Sightseeing Job.
Ja das Taj Mahal ist schön von außen und die Anlage wirklich sehenswert. Aber nicht mehr als ein Haken auf einer India Checkliste.
Direkt im Anschluss suche ich auch schon wieder das Weite, nun Richtung Westen. Das letzte Stück der 'Golden Triangle' führt in die Pink city und Hauptstadt Rajasthans. Auf halben Wege nach Jaipur mache ich in Baramphur halt, das für seinen Nationalpark sowie für das Bird sanctuary bekannt ist. Am Abend antworte ich noch auf eine couchsurfing Einladung an die ich mich zufällig erinnere, in der Hoffnung einer last minute Zusage. Die Strecke ist zum Abendrot geschafft und auch eine Zusage von Kamal und seiner Familie liegt im virtuellen Postfach. Einige Schrecksekunden später habe ich mich dann durch den Verkehr der 2,5 Mil. Metropole geschlängelt und finde einen schon fast auf mich wartenden Kamal vor Haustür. Er ist schon ein verrückter aber zugleich wundervoller Gastgeber. Seine Vision eine Begegnungsstätte für Traveller zu machen, lässt sein Herz beim erzählen vor Freude springen.Der zweifache Vater besitzt ein riesiges Haus in dem er mir ein eigenes Zimmer für die Nacht überlässt. Wir essen zusammen dinner und tauschen uns über unsere CS-Anekdoten aus,bevor wir die Nachtruhe einläuten. Obwohl mir die Motivation schon abhanden gekommen ist, mich in das Getümmel der Stadt zu stürzen, überwinde ich mich doch ins Zentrum zu fahren um die Pink City zu begutachten. Es ist ein Teil der Stadt der ausschließlich in einer roten Farbe gehalten ist, die Gebäude sind sehr gepflegt und es ist sehr hektisch auf den belebten bazzar Straßen. Doch natürlich macht der Verkehr auch Spaß und ich genieße mal wieder diese kleine Herausforderung, bis... ja bis mal wieder die Kette reißt. Zum Glück aber noch in Jaipur, sodass der nächste Bike Shop nicht weit ist. Es war ja auch mal wieder Zeit die lokale Schrauberszene zu checken. Diesmal wechseln wir Kette und beide Zahnräder (10€ die Teile und 1,50€ Arbeitslohn), da ich nicht unbedingt in der Wüste Rajasthans festhängen will..
Gegen halb vier komme ich aus Jaipur los und habe noch theoretisch 150km bis holy Pushkar vor mir. Ich fahre dem Sonnenuntergang entgegen, links und rechts Steppe die Straße ununterbrochen gerade aus. Ich genieße diese Fahrt, die Sonne wärmt und lässt durch die Helligkeit zu gleich nur einen leicht geöffneten Blick zu. Als die Feuerkugel rot über dem Horizont steht und immer noch 70 km zu fahren sind entscheide ich mich nicht mehr anzuhalten. Es wird dunkel und die Gegend zunehmend einsamer. Jetzt keine Panne, kein Mörderschlagloch, kein Geisterfahrer ohne licht und bitte weiterhin den monotonen Klang des zweitakters. Die Nächte sind kalt, ich fahre im Windschatten eine Trucks bis er davon zieht. Mein Scheinwerfer ist nicht mehr als ein Positionslicht. Die erlösende Kreuzung nach Pushkar liegt endlich vor mir. Auf einem gut ausgebautem Feldweg lassen mir die Trucks keinen Platz, es geht mühsam voran bis ich die Lichterkette eines beleuchteten Bergpfades vor Pushkar sehe. Plötzlich taucht ein über beladener Anhänger aus der Dunkelheit auf, ich mach eine Vollbremsung, das Hinterrad blockiert und weiche dem Trecker Gespann gerade so aus. Ich bin wieder wach und erreiche Pushkar schlussendlich mit Freude.
Ich nehme schon früh die ersten Sonnenstrahlen vom rooftop mit. Diese in Mitte der Steppe liegende Märchenstadt zieht einen schnell in seinen Bann. Als ich durch den Ort schlender und dem im Zentrum liegenden See passiere, werde ich von einem Sadhu angesprochen, wir gehen ans Wasser und beginnen mit einer Zeremonie, bei der wir der Familie Glück und Gesundheit wünschen. Ich werfe Blüten in den See, werde mit roter Farbe und Reis an den Stirn berührt und lerne die Geschichte über Pushkar. Es ist ein besonderer Augenblick, obwohl ich der riesigen religiösen Geschichte nicht immer so viel abgewinnen kann. Ein Schwarm Vögel zieht über uns hinweg und viele Inder baden im heiligen See.
Ich treffe auf einem kleinen Track zwei Münchner mit denen ich morgen eine kleine Tour durch die Steppe unternehme. Aber ich freue mich vor allem auf das für die Kinder und mich so heiß erwartet Drachenfest. Ich habe meinen bereits startklar und hoffe auf einen guten Wind.














Wednesday, January 9, 2013

Goa's Winterbreak

22.12.2012-09.01.2013

Mumbai entzückt mit britischer Architektur, wie ich es bisher bei noch keiner Commonwealth geprägten indischen Stadt gesehen habe. Man könnte denken, dass man in Europa ist.. bis man Metro fährt. Hier erlebt man Indien, wie es sich Menschen mit Hang zur Klaustrophobie in Ihren schlimmsten Alpträumen vorstellen. Mit fahren darf, wer sich in Rugby Manier in den Zug drängt oder sich kühn mit einer Hand haltend an der Zugaussenseite fest klammert. Ich bin auf dem Weg zum Flughafen, da sich vor einiger Zeit Besuch angekündigt hat, der natürlich entsprechend empfangen werden will. Die Claudia wird für 3 Wochen hier sein und die Sehnsucht nach Heimat an weihnachten für mich wesentlich lindern. Die Preise für guesthouse und Hotel sind die höchsten im Land und deswegen buchen wir auch gleich am nächsten Tag den Bus nach Goa um die Metropole auch so schnell wie möglich zu verlassen. Falls ich es noch nicht erwähnt habe, es ist hier auch ein wenig gefährlich, denn am Tag sterben hier ca. 21 Menschen im Straßenverkehr. In einer 12 Stunden Rallye geht es nach Mapusa, in den nördlichen Teil Goas. Mit der Autorikshaw gehts zum Strand nach Anjuna. Tolles Wetter und auch der Ansturm auf Goa zur Weihnachtszeit erwarten uns. Die Preise explodieren und es wird jedes Zimmer und jeder Roller vermietet, der auch nur den Anschein seines Namens trägt. Wir finden bei der gebürtigen Goanerin Susanne ein kleines Heiland in Steinwurfweite zum arabisch Meer, sie besitzt einen kleinen Innenhof mit Bananenbäumen, Palmen und kleinen Kätzchen. Auch ein kleines Raucherhäuschen für Fisch und ein großer Brunnen schmückt das Anwesen der süßen Omi. Sie hat zwei kleine einfache Zimmer in einem Häuschen auf dem Hof, wobei das zweite schon an einen Party hungrigen Schweizer vermietet ist. Der halb Türke Kasim ist ca. vierzig und ein lustiger Geselle, auch wenn man ihn meist nur kurz am Morgen mit dem Ohr wahr nimmt. Gegen 7 Uhr versucht er fast täglich sich krampfhaft zu übergeben, aus Diskretion habe ich ihn auf seinen morgendlichen Lifestyle nie angesprochen und die Sache einfach unter den Teppich gekehrt. Er hatte es auch nicht einfach, da in unserer 2ten Nacht auch noch bei ihm eingebrochen wurde.. Alles weg, nur viele Fragen blieben liegen. Ich spielte Kommissar und verhörte das Umfeld zu dem Verbrechen, nachdem die Polizei wieder weg war. "ja der hat doch immer irgendwelche Mädchen mit nach Hause genommen", "der war ja auch immer betrunken" waren die Antworten. Aber vor allem "das ist hier noch nie passiert" und "das waren sicher keine Inder" wurde mir berichtet. Ja aber wer dann? Wer zerstört hier gerade unsere idyllische Ruhe am fein weißen Sandstrand? "Das waren die Russen!" naja wer sonst :) der Ostblock darf auch hier für die Missetaten hin halten. Das hier einige Besucher sind, die aus gebieten stammen jenseits des Urals, fällt schnell auf. Selbst Menue's sind in vielen Restaurants auf kyrillisch ausgewiesen. Es sind aber natürlich nicht die Pauschalurlauber an die hier gedacht wird, sondern an russische langzeit Besucher, denen irgendwann das Geld aus geht. Sie ziehen wohl um die Häuser vermuten die Einheimischen. Im Widerspruch hierzu steht aber ein wenig der Fakt, dass man seine Sachen auf dem hiesigen Flohmarkt wieder finden kann, Verkäufer dort sind aber ausschließlich Inder. Ich lasse die Sache dann erstmal auf sich beruhen, immerhin tauchen seine visa-Karten und der Pass wieder auf, die ein paar Straßen weiter entsorgt wurden. Kriminalität hin oder her wir sind jetzt in Goa, enjoy!
Anjuna ist wohl der Ballermann 6 unter den Stränden in Goa, die vielen Shacks reihen sich fast nahtlos aneinander, manche sind in 2 Leveln unterteilt, unten Restaurant und oben Party/Loungebereich. Wir lassen uns so in den Tag hinein treiben, machen mal nen klassischen Strandtag, dem meist einen Partyabend hervorgegangen war.. Mit einem Scooter kann man hier die Gegend am besten erkunden, wir schlängeln uns an den Beachstraßen entlang und finden nur unweit entfernt ein Goa, wie man es wahrscheinlich wählen würde, wenn man hier längere zeit verweilt. Es treibt uns auch noch weiter südlich bis nach Vasco da Gama, einer Fischer- und Hafenstadt, in der wir auch mal eine Marktrunde drehen. Das wohl kleinste 'Bundesland' Indiens ist wohl auch in wenigen Tagen vollständig zu entdecken. 105 km Nord nach Süd und 65 West nah Ost. Im Landesinneren gibt es nur einen ganz besonderen Spot: der mit gut 60 Metern 2. größte Wasserfall des Landes.
Eine wesentlich entscheidenderer Fakt nach Goa zu kommen, sind jedoch die Bierpreise. Nirgens in Indien kann man so günstig ein kaltes Blondes am Strand genießen. Ich rede hier von nahezu deutschen Verhältnissen! Es gibt jetzt fast zu jeder Mahlzeit nach 12 Uhr Bier, ein Luxus den man sich sonst nie gegönnt hat, aber ich bin ja im Urlaub vom Urlaub. Gegen 17 Uhr drehen dann bereits die trancefloors auf, denn wer keine Genehmigung hat, muss gegen 22uhr wieder auf Zimmerlautstärke schrauben oder besitzt einen kleinen Wintergarten ähnlichen Club. Von Tag zu Tag kommen mehr Touristen vor allem indische. Wenn diese das Meer sehen gibt es kein halten mehr. Es wird bis zur Besinnungslosigkeit gebadet, sich in die Brandung gestürzt und im Sand gesuhlt, einfach herrlich diese Inder. Sie sind in Feierstimmung, zu recht... denn bevor wir es vergessen, es ist ja Weihnachten. Man muss sich schon selber daran erinnern, obwohl Goa durch lange portugiesische Herrschaft Katholisch ist, einzigartig im Vergleich zu anderen Bundesländern Indiens. Viele Kirchen und sogar Krippenspiele überall am Straßenrand verstärken das kleine Wiehnachtliche Gefühl in uns. Am Sonntag läuten die Glocken und Autos sowie shops sind nur nur "Gods gift".. Ein Stück Bayern in Goa. Aber die wirkliche Religiosität wird durch die saisonal bedingte Feierstimmung meist gedämmt. Am 24. geht es nach einem "Weihnachtsessen" mit einer Flasche whiskey und ein paar Mollen im Jutebeutel an den Strand, wir treffen Hanna aus den U.K. , die danach mit uns einen beach-Shack nach dem anderen unsicher macht. Anstatt durch den Schnee zu waten, geht's barfuß durch die brausenden Wellen, bei Feuerwerk und lauter Musik.
Nebenher starten unzählige Festivals, eines der bekanntesten der Kommerziellen ist das "Sunburn-Festival" , dass Menschen, die man eigentlich nicht sehen will, anzieht wie der Hundehaufen die Fliegen. Wir erkunden stattdessen noch ein wenig die Küste und finden gute Spots für allerhand Aktivitäten. Wer Kitesurfen oder Wellenreiten möchte und trotzdem nicht weit ab vom Geschehen sein will, geht am besten nach Morjim beach, ein Strand so glatt und breit wie 2 Autobahnen. Ganz in der Nähe finden wir ein kleines Techno Festival, endlich mal kein Trance :) sondern trockene 125bpm's wie im B-hain. Wir lachen uns die Barkeeper an und bekommen den Abend kostenlos Getränke.. Guter Abend, der in einer Strandmuschel endet, fahren kann hier keiner mehr. Ein weiterer interessanter Beach, der weniger Feierpublikum an zieht, doch mit Alternativen Publikum und shanti Atmosphäre lockt, ist Arambol, der an der nördlichen Spitze Goa's zu finden ist. Ein Großteil der Israelis sind hier unterwegs, aber auch alt-Hippies und vor allem viele dreadlocks. Hier wird in den Shacks wiederum hart chillum geraucht und nebenher Musik mit Gitarre und diversen drums gemacht. Da uns die Atmosphäre hier durchaus gefällt, ziehen wir zum New years Eve nochmal hierher um und nehmen uns, nach langer Suche einen kleinen gemütlichen Bamboo-Hut als Unterkunft. Zusammen mit den anderen Hut Bewohnern entspannen wir nach dem Umzug beim Sonnenuntergang, der hier in Goa immer ganz speziell vom Smog geprägt ist.. Nur kurze zeit später wird es schon busy, Tausende Menschen bevölkern den Strand, feiern, tanzen und trinken dem neuen Jahr entgegen. Zwischendurch geht aus der Menge auch mal eine dieser großen Raketen los, sie explodieren auch mal zu früh.. Absperrungen gibt es nicht. Nachdem der erste Funkenregen uns nur knapp verpasst, sind wir gewarnt. Die Beachparty geht noch bis in die frühen Morgenstunden, doch wir verabschieden.
Am nächsten Abend geht bereits der Bus zurück nach Mumbai, denn am 3. geht bereits claudi's Flug. Zurück in Mumbai am nächsten Morgen, gehen wir auf eine kleine guesthouse Odyssey, bis wir schlussendlich in unserem alten Hotel Obdach finden. Den restlichen Tag nutzen wir noch um ein paar Märkte abzuklappern um schlussendlich ziemlich fertig ins Bett zu fallen, zudem geht ihr Flieger schon um 10 Uhr früh des nächsten Tages. Eine tolle zeit geht zu Ende und es steht schon jetzt fest, dass ich irgendwann zurück kehren werde. Auch ich werde nicht länger verweilen in Mumbai, hier gibts es einfach zu viele Menschen. Mein Zug zurück nach Delhi und zur Yamaha ist bereits gebucht. Der golden Temple Express geht um 21:30 das bedeutet ich habe trotzdem noch genug zeit um das ein oder andere zu erledigen in der Stadt. Ich versuche mich in der Hitze zu ein wenig Kultur zu zwingen.. doch scheitere beim erneuten erblicken des großen Cricket Feldes im Herzen der Innenstadt. Mindestens 10 Teams spielen auf dieser überdimensionalen Sportwiese, eingefasst von Gebäuden und Kirchen aus der britischen Kolonialzeit. Ein Spot der mich schon beim ersten Besuch fasziniert hat. Ich weiß deshalb auch, dass zu einer gewissen Zeit hier auch Fußballer auftauchen. Ich geh zurück ins Hotel, hol meine Sporthose und leg mich den Nachmittag über auf die Lauer nach einem Spiel auf diesem einmaligen Grün. Ich beobachte die vornehmlich in weiß gekleideten Cricketspieler eine ganze Weile bis ich die ersten Football Kids das Feld betreten sehe. Ich spreche sie an und passe, jongliere und renne nur wenige Sekunde später schon über das Feld. Nach und nach kommen mehr Spieler, sodass es schon bald für ein Spiel reicht. Gut 7 Monate kein Fußball dieser Art, ich habe am Ende Blasen unter allen Zehen und laufe nach 3 stunden wie auf Eiern zurück ins Hotel. Doch natürlich bin ich euphorisiert und glücklich. So könnte man es doch aushalten in Mumbai.. Kurze Dusche, Sachen sind schon gepackt und weiter gehts zum Bahnhof. Diesmal habe ich einen Sitz im Zug reserviert, auf den ich mich schon freue. Im Zug kommt mir die komische Anordnung der sitze ziemlich Spanisch vor, ich sitze unten, wobei oben auch Schlafgelegenheiten sind?! Die Rückenlehne, die als drittes Bett nach oben geklappt wird, erschließt sich mir erst nach einiger zeit. Ich hab ein Bett, ganz für mich allein für die 22 stündige Fahrt in die Hauptstadt. Ich schlafe gut und verlasse meine Koje die ganz oben unter gebracht ist, erst spät am Vormittag des nächsten Morgens. Der Abstieg vollzieht sich aufgrund eines derben Muskelkaters in Zeitlupe. Das Bordpersonal bringt im halb Stunden tackt auch essen, sodass ich mich im Bett entspannen kann, ohne es zu verlassen.
Am Abend erreiche ich Delhi, bei 5 grad über Null. Ich frage mich in diesem Augenblick ein wenig was ich hier mache. Der weg zu meiner WG ist nicht weit und dieser Empfang wenigstens warm. Wir machen ein Feuer auf dem Dach und trinken Rum mit heißem Wasser zum Aufwärmen. Sie erzählen mir, dass die Polizei bereits wegen meinem Motorrad hier war, sie die Männer aber beruhigen konnten. Sicherlich hat sie jemand darauf aufmerksam gemacht, immerhin steht die Karre nicht mal auf der Straße sondern bereits verstaubt im Innenhof. Eine ältere Dame stellt sich am nächsten Tag auch schon als Denunziantin heraus, ich versichere ihr das Gerät zu entfernen. Sie mag mich jetzt wieder. Das die Yamaha keinen Schönheitscontest gewinnen würde, war mir eigentlich schon immer klar. Was ich aber nach nur 3 Wochen hier vor finde, spottet dann doch jeder Beschreibung. Doch ich habe Hoffnung und mache mich bei Sonnenschein auf zu ein wenig Restaurationsarbeit, nach dem entfernen der Staubschicht erkenne ich sie schlussendlich wieder. Jetzt muss sie nur noch anspringen.. Den Kickstarter betätige ich erst gar nicht ernsthaft, das dies im kalten schon eh nie funktioniert hat.. Keine Kompression im Kalten. Stattdessen schiebe ich das gute Stück im Karree um den Block. Nach 4 Versuchen erklingt der erste Wille und beim 5. läuft die Maschine.. Ich bin stolz auf mein Pferd! Jetzt kann es zur Planung der Tour gehen, der Norden ist mit eindeutig zu kalt, Varanasi, Kalkutta und Nagaland somit auch erstmal in weite Ferne. Ich will wieder Richtung Süden: Agra (für den Fame), Jaipur, Rajastan, Goa bis Karnataka und Hampi. Ab in den Sommer, enjoy.
Am nächsten morgen mach ich mich auf den weg nach Agra, in die Stadt des Taj Mahals, die 200km sind in knapp 6 Stunden geschafft und am nächsten Tag besuche ich das wohl schönste Grab Indiens.





congrats America first SB in India.. 







heating up water in Delhi

Chowpatty beach mumbai



Football Mumbai









Ordentliche Touristen!